
Regional-Stadtbahn Linz: Naturkundliche Untersuchungen entlang des Trassenkorridors Gallneukirchen/Pregarten
Im Dezember 2024 hat die Schiene OÖ gemeinsam mit ihren beauftragten Planungsbüros die Arbeiten zum Vorprojekt Gallneukirchen/Pregarten im Rahmen des Regional-Stadtbahn Linz Projekts aufgenommen. Wesentliches Ziel des Vorprojekts ist die Erarbeitung des Trassenverlaufs in Lage und Höhe. Damit soll auch der Freihaltekorridor auf ein tatsächlich erforderliches Ausmaß reduziert werden. Dies bringt den betroffenen Gemeinden Planungssicherheit für zukünftige Entwicklungen. Das Vorprojekt umfasst Planungen von Bauwerken wie Tunnel, Stützmauern und Brücken. Auch Themen wie die Gleistrassierung sowie die Situierung von Haltestellen werden untersucht und ein Tunnelsicherheitskonzepts entwickelt. Berücksichtigt werden auch die Auswirkungen auf Menschen und Umwelt. Bis Oktober finden deshalb unter anderem naturkundliche Untersuchungen im Nahbereich des verordneten Trassenkorridors statt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse fließen direkt in den weiteren Planungsprozess und in die Variantenuntersuchungen ein.
Das Land Oberösterreich und die Schiene OÖ legen großen Wert darauf, die Auswirkungen des Regional-Stadtbahn Linz Projekts auf Anrainer, Natur und Umwelt bestmöglich zu berücksichtigen. Insbesondere vor dem Hintergrund verschiedener Behördenverfahren muss unter anderem nachgewiesen werden, dass das Projekt Regional-Stadtbahn Linz mit dem Umwelt- und dem Naturschutz verträglich ist.
Zu diesem Zwecke finden im Rahmen des Vorprojekts der geplanten Verlängerung der Regional-Stadtbahn Linz Richtung Gallneukirchen/Pregarten naturkundliche Untersuchungen statt, um die lokale Flora und Fauna zu kartieren. Die Ergebnisse aus der Erhebung der örtlichen Tierund Pflanzenarten fließen direkt in die Bewertung der Trassenvarianten-Untersuchungen ein. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass ausgewogene Lösungen zwischen naturräumlichen, verkehrlichen, technischen und wirtschaftlichen Aspekten erarbeitet werden. Die Aspekte Landschafts- und Ortsbild werden im Rahmen der Grundlagendatenerhebung ebenso erfasst und anhand der Kriterien Vielfalt und Eigenart bewertet. Ebenso wird der Erholungswert der Landschaft beurteilt.
Lebensräume schützen
Entlang der Regional-Stadtbahntrasse Richtung Gallneukirchen/Pregarten finden sich verschiedene Lebensräume unterschiedlicher Tierarten, die im Rahmen einer naturkundlichen Erhebung erfasst werden sollen. Für folgende Artengruppen finden im erweiterten Projektgebiet im Jahr 2025 umfangreiche Erhebungen durch diverse Fachexperten statt:
- Vögel
- Amphibien und Reptilien
- Fledermäuse
- Säugetiere (insbesondere Haselmaus, Biber, Fischotter)
- Heuschrecken, Libellen und Tagfalter
- Gewässerökologie
Für die erweiterte Datenerfassung kommen auch automatisierte Erhebungsmethoden zum Einsatz, z.B. BatCorder zum Aufzeichnen von Fledermausaktivitäten und sogenannte Horchboxen (SWIFT-Recorder) zum Aufzeichnen von Vogelstimmen. Ergänzt werden diese Freilanddaten
durch Datenbankauswertungen (z.B. BirdLife, KFFÖ, ZoBoDat etc.).
Weitere Planungsschritte: Von der Stadt in die Region
Die Regional-Stadtbahnlinie S7 wird am Linzer Hauptbahnhof starten (dort wird sie mit der bestehenden S-Bahnlinie S5 Linz – Eferding gekoppelt) und über Europaplatz, Universitätskliniken und über die neue Eisenbahnbrücke zum Nahverkehrsknoten Urfahr-Ost im Bereich des ehemaligen Gasthofs Lindbauer führen. Von dort wird die S7 über den Bereich des Hochwasserschutzdammes nach Linz Auhof und weiter bis nach Gallneukirchen geführt. Bei Innertreffling zweigt ein Streckenast Richtung Pregarten ab. Bis 2027 wird der gesamte Streckenverlauf abschnittsweise erarbeitet und durchgeplant sowie verschiedene Varianten für die Stichstrecke nach Gallneukirchen geprüft. Auf einer Länge von insgesamt ca. 20 km soll die Neubaustrecke Linz Auhof – Gallneukirchen/Pregarten damit eine schnelle, bequeme und vor allem staufreie Anbindung von der Region in die Landeshauptstadt sicherstellen. Dafür sind mehrere Tunnel und Brücken entlang des Trassenverlaufs vorgesehen. Noch dieses Jahr sollen erste Baugrunderkundungen Aufschluss über die Bodenbeschaffenheit entlang des vorgesehenen Trassenkorridors geben.